Unsere Hängebauchschweine

Schwein gehabt!

UNVERHOFFT KOMMT OFT!

Pickeldy und Frederick wurden gefunden und mussten mit großem Einsatz eingefangen werden, da sie sehr scheu waren. Nach ihrer Ankunft ließen wir sie sofort vom Tierarzt durchchecken. Ergebnis: Beide waren völlig gesund und – was uns natürlich sehr wichtig war – Frederick war bereits kastriert. Somit konnten sie ohne weitere Behandlungen in ihren großen Park einziehen. Wenn wir uns jedoch näherten,
rannten sie panisch davon und kamen nur zum Fressen, wenn von uns weit und breit nichts mehr zu sehen war.
Mehr als ein dreiviertel Jahr lang brauchten sie, um langsam Vertrauen zu fassen. Nun rannten sie nicht mehr davon, sondern kamen bis auf einen Meter zu uns heran, wenn wir ihnen ihre Mahlzeiten brachten.
Doch eines Morgens war alles anders: Pickeldy lag im Haus und knurrte und fauchte wie wild, wenn wir nur in die Nähe des Parks kamen. Auch zum Fressen kam sie nicht heraus. Wir machten uns große Sorgen und wollten schon den Tierarzt holen, als wir auf einmal ein leises Quieken vernahmen.
Unsere Gesichtszüge entglitten und wir standen völlig geschockt da. Frederick war doch kastriert, hatte der Tierarzt
gesagt! Sogleich kam uns der Gedanke, dass ein Asiatisches Hängebauchschwein zwischen 8 und 12 Jungen bekommt.
Was sollten wir denn mit den ganzen Schweinen machen – vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Pickeldy uns nie im Leben zu ihnen lassen würde und sie jetzt genauso scheu und wild wie ihre Eltern aufwachsen?
Es vergingen endlose Tage, in denen Pickeldy sich mit ihren
Jungen in der Hütte verbarrikadierte, während der stolze Papa knurrend davor lag und nochmals alles doppelt sicherte. Wir legten uns auf die Lauer und sahen immer nur ein oder zwei Ferkelchen am Ausgang. Hatten wir vielleicht Glück im Unglück?
Tatsächlich: Nach gefühlt endlosen Tagen verließ die kleine Familie zum ersten Mal ihr Haus und es waren nur zwei kleine Schweinchen geboren.
Die Lage hat sich zwischenzeitlich sehr beruhigt und es kehrt
wieder der Alltag ein. Nur wenn die wunderwitzigen Babys zu
uns laufen möchten, macht Mama den Alarmruf und sie rennen wieder davon. Aber noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die Neugierde unserer zwei Wonneproppen irgendwann gegen den Alarmruf von Frau Mama siegt!
Die beiden Kleinen wurden Chichi und Kikki getauft.