Die Situation der Tiere in Frankreich

Das stille Leiden und Töten der Tiere

 

Im Bereich von Tierhaltung und Tierschutz in Frankreich herrschen katastrophale Misstände, obwohl Tausende von tierlieben Franzosen für das Wohl ihrer Tiere kämpfen.

 

 

In Frankreich wird nicht nur in kulinarischer Hinsicht der Tierschutz nicht allzu ernst genommen. Im Land von Tierquälereien wie Gänsestopfleber und Stierkampf, in dem auch Froschschenkel immer noch nicht vom Speiseplan verschwunden sind, werden streunende Hunde und Katzen oftmals einfach eingefangen und getötet, in einigen Regionen sind sie sogar zum Abschuss durch Jäger freigegeben. Und das, obwohl die Franzosen als ausnehmend tierlieb gelten. Jeder zweite Franzose besitzt mindestens ein Haustier, Frankreich soll das Land mit den meisten Haustieren in ganz Europa sein. Statistiken sprechen von 64 Millionen, trotzdem hat der Schutz von Tieren nicht den Stellenwert, den man von einem europäischen Rechtsstaat im 21. Jahrhundert erwarten kann und fordern muss.

 


Die Tierheime sind schon seit Jahren komplett überlaufen. Und täglich landen neue Tiere -auffällig viele davon sind Rassetiere- in den Auffangstationen. Nach Ablauf von zehn Tagen dürfen aufgefundene Tiere vermittelt oder ganz legal getötet werden. Und einige Tierheime machen durchaus davon Gebrauch, denn sonst würden sie aus allen Nähten platzen.

In Frankreich ist es gesetzlich erlaubt, eingefangene oder aufgefundene Tiere nach Ablauf von zehn Tagen einzuschläfern, wenn sich kein Besitzer findet. Und die Chance auf eine neue Familie haben die Tiere dort kaum, da Vermittlungen sehr selten sind. Es gibt einfach ein zu großes Angebot an „neuen“ Tieren.

 

Besonders in den vielen ländlichen Regionen Frankreichs vermehren sich Hunde und Katzen unkontrolliert, da die Besitzer ihre Tiere nicht kastrieren lassen, und die Nachkommen zu Streunern werden. Diese Tiere landen dann in Auffangstationen, den "fourrières", wo sie in der Regel nicht mehr von ihren oftmals gleichgültigen Besitzern abgeholt werden.

 

Des weiteren ist es in Frankreich üblich, Hunde- und Katzenwelpen auf Märkten oder in Tiergeschäften zu verkaufen. Wer einen Welpen haben möchte, geht also einfach hin, sucht sich das Tier aus, legt das Geld auf den Tisch und nimmt die Ware mit. Werden die Welpen groß, krank, wegen mangelnder Erziehung „schwierig“ oder nehmen sie zu viel Zeit in Anspruch, werden sie oft einfach ausgesetzt.

 

Um zu verhindern, dass Tiere ihrem Schicksal überlassen werden, haben einige Tierheime in Frankreich sogar Tierklappen eingeführt, in die Halter ihre Tiere nachts hineinsetzen können. Aber auch diese Tiere landen erst einmal für zehn Tage in der sogenannten fourrière . Das sind die offiziellen Auffang- und Tötungsstationen in Frankreich in denen dann nach Ablauf der gesetzlichen Frist (10 Tage) die Tiere getötet oder an ein Tierheim weiter gegeben werden dürfen.

 

Viele fourrières, an die meist Tierheime angeschlossen sind, machen das nicht gerne, aber oftmals geht es nicht anders. Denn die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung werden von der Gemeinde nur für die ersten zehn Tage bezahlt. Danach ist das Tier Eigentum des Tierheims und dieses hat dann auch die weiteren Kosten zu tragen. Zudem sind die Zwinger fast das ganze Jahr völlig überfüllt, sodass eine Einschläferung einiger Tiere fast unumgänglich ist.

Die tragische Konsequenz: Große, dunkle, alte oder kranke Tiere haben kaum eine Chance zur Vermittlung, also auch kaum eine Chance zu überleben. Diese werden nach Ablauf der Frist eingeschläfert. Informierte Kreise berichten von 500.000 getöteten Tieren im Jahr!

 

 

Welpenmarkt in Colmar. Hier werden unüberlegte Spontankäufe getätigt, die meist ein paar Wochen später im Tierheim landen.

500.000

getötete Tiere pro Jahr